Freitag, 24. Oktober 2008

Am 13. September war ich auf der Taufe des Sohnes meiner Gastcousine. Der ist richtig suess und hat so lange Wimpern, dass jedes Maedchen neidisch werden wuerde. Diese Taufe lief nicht viel anders ab als eine katholische Taufe in Deutschland, war aber trotzdem sehr interessant und schoen. Nach der Kirche gab es noch ein gemeinsames Essen, von dem ich aber eher weg musste, weil unser erstes Inboundwochenende in Chapala, oder besser gesagt Ajijic, anstand. Chapala ist der groesste See Mexikos und etwas ueber eine Stunde von Guadalajara entfernt. Leider hat er sehr mit Umweltverschmutzung zu kaempfen. Das hielt aber einige Mexikaner nicht davon ab doch dort schwimmen zu gehen. Ueberall auf dem See, besonders an den Ufern, schwimmt eine bestimmte Wasserpflanze (ich hab leider den Namen vergessen), die eine Folge der Wasserverschmutzung ist und sich wahnsinnig schnell verbreitet.

Die Busfahrt fing schon sehr gut an. Alle waren gut gelaunt und voller Vorfreude und wir konnten uns alle besser kennenlernen. Wir waren in einer wunderschoenen Anlage mit viel Gruen untergebracht (wie man auf den folgenden Fotos sehen kann). Insgesamt waren wir 16 Inbounds (14 aus Guadalajara: 3 Brasilianer, 1 Schwedin, 1 Hollaenderin, 1 Franzose, 1 Slowakin, 1 Belgierin, 2 Amerikanerinnen und 3 Deutsche, 1 Thailaender und 1 Deutscher aus Puerto Vallarta und 1 Ukrainer aus Colima). Wir haben uns alle sehr gut verstanden und hatten viel Spass. Ausserdem gibt es keine laenderbedingten Gruppenbildungen. Wir hatten sehr interessante Gespraeche ueber unsere Heimatlaender und unser Leben dort und ueber unser Leben hier. Es ist sehr schoen zu erfahren, dass die anderen die gleichen Probleme haben.
Ausserdem sieht man Vieles aus einem anderen Blickwinkel, wenn man eine andere Kultur erfaehrt oder von anderen Gebraeuchen aus erster Hand hoert.
Ich war im 6er Maedchenzimmer oder eher gesagt Haus. Wir hatten die groesste Wohnung mit 2 Etagen mit Wohnzimmer mit Kamin und einer Kueche und alles war sehr grosszuegig. Wir hatten sehr viel Spass!
Wir haben an dieses Wochenende viele Informationen ueber unseren Austauschjahr und Rotary International erhalten. Als es dunkel war und geregnet hat war ich mit der Slowakin Emily noch im Pool schwimmen. Am naechsten Tag sind wir nach Chapala reingefahren und konnten den Ort, den See und den Markt besichtigen. bebvor wir dann wieder zurueck nach Guadalajara gefahren sind.

Samstag, 18. Oktober 2008


Auf dem Bild ist ein Kind zu sehen, das versucht diese Piñata kaputt zu schlagen, damit die Suessigkeiten und Spielzeuge rausfallen. Waehrendessen wird immer ein bestimmtes Lied gesungen. Sobald dieses Lied zu Ende ist, ist das naechste Kind dran. Sobald es einem Kind gelingt, die Piñata zu zerschlagen, stuerzen sich alle Kinder auf den Inhalt der Piñata, der sich dann ueber den Boder zerstreut.

Freitag, 17. Oktober 2008






Am 11. und 12. September gab es eine Einfuehrung in der Schule fuer alle neuen Schueler und ich konnte schon mal die ersten Kontakte knuepfen. Mein Geburtstag war eher unspektakulaer und im kleinen Rahmen, aber doch sehr schoen. Nach der Schule bin ich mit meinen Gastschwestern und meiner Gastmutter in die Galerias (ein Einkaufszentrum) gefahren und sollte mir dort ein Geburtstagsgeschenk aussuchen. Danach wurde ich noch dazu genoetigt mir eine Torte aussuchen. Eine grosse, fette, leckere Schokoladentorte. :)


Am Nachmittag habe ich mit Familie und Freunden geskypt. Das war sehr lustig und schoen. Abends habe ich dann Besuch von Gastverwandten und Freunden bekommen und wir haben die Torte verputzt.


Am 12. September ist meine kleine Gastschwester 4 geworden. Schon Wochen vorher hatte meine Gastmutter mit den Vorbereitungen begonnen. Der Geburtstag wurde richtig gross gefeiert, in einem Partygarten, mit einer Show und vielem mehr. Wir Austauschschueler haben natuerlich ganz schoen gestaunt, was fuer ein Aufwand fuer einen 4. Geburtstag betrieben wird, aber das ist hier fuer Mexiko (zumindest fuer diese Schicht der Bevoelkerung) so ueblich.

1 Tag im Hospital civil

Am 10. September (mein letzter Tag ohne Schule) bin ich mit meinem Gastvater ins Krankenhaus gefahren. Er ist Neurochirurg und eigentlich sollte eine Gehirn-OP anstehen, bei der ich haette zugucken duerfen. Leider musste die Operation aber wegen einer Organtransplantation verschoben werden.
Mein Gastvater arbeitet in 2 Krankenhäusern, in einem Oeffentlichen und in einem Privaten. In Mexiko wird zwischen oeffentlichen und privaten Krankenhaeusern unterschieden. Die oeffentlichen Krankenhaeuser sind fuer die aermste Schicht der mexikanischen Bevoelkerung, die sich keine Krankenversicherung leisten kann. Ich habe ihn mit ins Oeffentliche begleitet. Alle Aerzte, die in diesem Krankenhaus arbeiten, haben zusaetzlich noch eine 2. Anstellung in einem privaten Krankenhaus, da die oeffentlichen Krankenhaeuser nur von der Regierung finanziert werden und das Geld, was sie bekommen, alles andere als ausreichend ist. Somit wird an der Ausruestung im Krankenhaus und am Gehalt der Aerzte gespart. Die Aerzte, die dort arbeiten, machen das zum einen aus Ueberzeugung und zum anderen aus medizinischem Interesse, da sie mehr und interessantere Faelle bekommen, als in privaten Krankenhaeusern, und eigenstaendiger arbeiten koennen bzw. duerfen. An diesem Tag hatte ich die Moeglichkeit bei der Patientenvisite dabei zu sein. Die Kinder, ueberwiegend Kleinkinder oder sogar Saeuglinge, lagen immer zu viert in kleinen, stickigen Raeumen und die besorgten, verzweifelten und weinenden Muetter sassen daneben. Bei den ganzen Kindern wurden Gehirnoperationen durchgefuehrt, wobei die tragischen, schweren Faelle in der Mehrheit waren. Ich hatte die Moeglichkeit mit einigen Aerzten zu sprechen. Besonders einer hat sich sehr mit mir bemueht, mich dort ueberall rumgefuehrt und mir viel erklaert. Zum Teil lagen Patienten in ihren Betten in Fluren und warteten darauf, dass es Arzt kommt und sie behandelt. Ein Teil des Krankenhauses wurde vor ungefaehr 100 Jahren erbaut, hat einen wunderschoenen Innenhof und das Ambiente eines Klosters. Ich habe an diesem Tag sehr viel erfahren und meinen Horizont um Einiges erweitert. Diese Erfahrung war fuer mich bis jetzt die, die den meisten Eindruck auf mich gehabt hatte, mich am meisten beruehrt hat und mir am meisten zu denken gegeben hat.


Das eine Foto zeigt meine Castcousine aus Mexiko D.F., meine kleine Gastcousine aus Guadalajara, meine Gastschwester und mich. Auf dem anderen Foto bin ich mit mexikanischen Piñatas abgebildet. Piñatas sind aus Pappmasché hergestellte, innen hohle Puppen, die sehr typisch fuer Mexiko sind. An Geburtstagen oder Feiern wie der Unabhaengigkeitstag werden die Piñatas mit Suessigkeiten und Spielzeug gefuellt und die Kinder versuchen nach der Reihe, die haengenden Piñatas mit einem Stock kaputt zu schlagen, sodass die ganzen Suessigkeiten und Spielzeuge herrausfallen. Da der Unabhaengigkeitstag am 15./16. war, konnte man zu der Zeit ueberall mexikanische Artikel finden und alles war in den Farben gruen, weiss, rot geschmueckt.

Das Foto stammt von dem Nachmittag als ich mit meiner Gastschwester in der Uni war. Danach waren wir mit ihren Freundinnen Micheladas trinken.

Lebenszeichen




Ja ich lebe noch. Und ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich schon sooo lange nichts mehr auf den Blog geschrieben habe. Vielen Dank fuer die Glueckwuensche und eure Posts! Um alles der Reihe nach aufzuholen, stelle ich jetzt erstmal Fotos zu meinem letzten Blogeintrag (9. September, ja ich weiss: schon so lange her!) rein. Das sind Fotos vom "Flaggentragen" und dem Distriktfruehstueck. Das Bild mit den Satteln und Cowboyhueten haben wir nach dem Flaggentragen gemacht. In dem Hotel gab es naemlich eine Ausstellung. Mit mir auf diesem Bild ist Puck aus Holland.