Um den Blog erst mal auf den neuen Stand zu bringen. Heute war doch nicht mein erster Schultag. Der ist erst am 15. Fragt mich nicht warum. Ich habe jetzt auch einen Kurs mehr: Geografie. Schule faengt fuer mich 3 mal um 7 Uhr an :((( und 2 mal erst um 9 :))). Ich werde in den naechsten Tagen aber auch noch AG's waehlen, sodass ich laenger in der Schule bleiben werde. Das Angebot ist wirklich sehr gross. Am Donnerstag und Freitag muss ich fuer eine Einfuehrung aller neuen Schueler schon mal in die Schule. Inzwischen kenn ich mich dort aber schon ziemlich gut aus. :)
In den letzten 2 Wochen hatten wir einige Treffen mit den Inbounds. Auf einer mehrtaegigen Konferenz von Rotariern aus Lateinamerika, den USA und Frankreich haben wir Inbounds und Rebounds die Fahnen der teilnehmenden Laender getragen. Waehrend wir einzelnd nacheinander die Fahnen getragen haben, wurden unsere Namen, unser Heimatland und -club genannt. Ausserdem hatten wir am vergangenen Samstag ein Fruehstueck vom ganzen Distrikt 4150 in Gudalajara zu dem auch alle Inbounds aus Tepic gekommen sind.
Obwohl meine Schule noch nicht angefangen hat, habe ich auch immer vormittags Program. Es ist aber nie stressig. Vor 2 Wochen bin ich mit meiner Gastschwester einen Tag zur Uni gegangen. Der Campus ist riesig und wunderschoen. Es gibt sehr viele Gebaeude und man kann sehr viel zwischen, vor oder nach den Vorlesungen machen. Beziehungsweise...eigentlich sind das keine Vorlesungen. Es laeuft eher wie in der Oberstufe in Deutschland ab. Man hat verschiedenen Kurse mit verschiedenen Studenten in Art Klassenraeumen und die Beteiligung am Unterricht fliesst ebenso in die Note ein wie Hausaufgaben und die Examen. Die Atmosphaere ist entspannt und locker und die Studenten sind sehr offen und interessiert.
Ausserdem war ich schon 2 mal beim Migrationsamt und muss aber noch mal hin. Das erste Mal musste ich, trotz meines Visums fuer ein Jahr, allerhand Papiere ausfuellen, Geld bezahlen und mein Visum fuer einige Stempel dalassen. Das 2. Mal hatten sie mein Visum nicht fertig, obwohl ich es genau an diesem Tag abholen sollte. Nun muss ich noch mal hin, wenn meine Schule bereits begonnen hat. Das Problem ist nur, dass das Amt nur vormittags auf hat. Ni modo.
In den letzten Wochen konnte ich ausserdem meine Banda- und Salsakenntnisse verbessern. Banda ist ein Tanz, der aus Nordmexiko kommt und ist hier sehr typisch. Salsa hat seinen Ursprung ja auch aus Kuba. Fast jeder Jugendliche hier kann Banda tanzen und viele richtig gut. Ich hoffe, dass ich bald mal ein Video von einem Paerchen, das Banda tanzt, reinstellen kann. Das muss man einfach mal gesehen haben. Der Mann wirft die Frau nach oben und nach unten und schleudert sie um seinen ganzen Koerper.
Die letzten 2 Wochen waren sehr turbulent. Leider auch im negativen Sinne. Vorletzte Woche Samstag ist ein Familienmitglied gestorben. Doch ich glaube hier ist es ein wenig einfacher den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften, da man von einer riesigen Familie aufgefangen wird, die einen troestet und unterstuetzt. Aufgrund des Todesfalls sind Familienmitglieder aus Mexiko City und einem kleinen Ort in der Naehe von Mexiko City angereist. Der Glaube spielt hier eine sehr wichtige Rolle. Nicht nur, wenn es um einen Todesfall geht. Aber dann gibt er den Menschen hier besonders viel Kraft. Normalerweise ist das in Mexiko so, dass die Familie 24 Stunden bei dem Toten wacht und von ihm Abschied nimmt. Danach gibt es einen Trauergottesdienst, wo der Tote aufgebahrt wird. Nach dem Gottesdienst wird der Tote eingeaeschert. Danach geht die Familie 3 oder 9 Tage hintereinander in die Kirche, um fuer den Toten zu beten. Das Familienmitglied sah aber so schlecht aus, das es sofort eingeaschert wurde. Es gab jedoch einen Trauergottesdienst am Sonntag. Danach hat sich die ganze Familie im Haus der Grosseltern versammelt. Am Montag, Dienstag und Mittwoch sind wir dann zum Gottesdienst in die Kirche.
Bilder von den ganzen Veranstaltungen folgen! Jetzt geh ich ins Bett. Morgen muss ich sehr frueh raus, da ich mit meinem Gastvater ins Krankenhaus fahre. Er ist Neurochirurg und ich darf bei einer OP zugucken.
Das wuerde dir sicher gefallen, Franzi!